Privatdozent und -detektiv Georg von Gleiwitz versucht, die Hintergründe von Friedas Tod zu beleuchten. Offenbar war sie einem Skandal um das Forschungsprojekt ClimateSave auf der Spur. Der renommierte Wissenschaftler und Forschungsleiter Bernhard Sommer soll Daten gefälscht haben, um die Folgen des Klimawandels zu dramatisieren. Noch bevor Georg weitere Einzelheiten herausfinden kann, gibt es den nächsten Todesfall. Barbara, eine enge Mitarbeiterin von Sommer, stirbt an einer Überdosis Tabletten.
Georg befragt Klimaaktivisten, Linksradikale, Anhänger und Gegner von einschneidenden Klimaschutzmaßnahmen im wissenschaftlichen Bereich. Noch undurchsichtiger wird die Lage, als ein ausgeklügelter PR-Gag für Sommers Gegner Meyer tödlich endet. Erst durch die Hilfe seiner IT-begabten Freundin Tabea gelingt es Georg, die wissenschaftlichen und menschlichen Zusammenhänge zu durchschauen, die den Schlüssel zu den drei Todesfällen bilden.
Der Krimi greift ein hochaktuelles Thema auf und gibt Einblick in die diversen Interessenskonflikte, die eine effektive Bekämpfung des Klimawandels erschweren. Der Ton des Buches ist humorvoll-übertrieben. Abgesehen von der Hauptperson sind die Charaktere auf Typen reduziert, die wie Karikaturen ihrer selbst daherkommen, was sicher manche Leser sehr amüsiert, mich aber nicht so anspricht. Das sprachliche Niveau bewegt sich im umgangssprachlichen Bereich mit einigen derberen Tönen.
Als leichte Unterhaltung kann man den Krimi ohne Mühe mehr oder weniger am Stück durchlesen. Die Handlung ist verständlich, auch wenn ich die psychologische Motivation einiger Charaktere nicht nachvollziehen konnte. Mit etwas stärkerer und sorgfältigerer Bearbeitung des Manuskripts hätte dieses Buch viel gewinnen können. Georg von Gleiwitz als Serienheld hat auf jeden Fall Potenzial.
Stefan Schweizer: Mörderklima
Erschienen im mainbook Verlag. Bildrechte: mainbook Verlag.