Eine zufällige Begegnung mit dem Nachtportier Collin führt zur Geburt ihre Sohnes Maxwell, der seinen Vater nie kennenlernt. Für Maxwell wird Texas, wo seine Mutter eine kurze Affäre mit einem anderen Mann hat, zur Heimat und zum Sehnsuchtsort.
Nur einem Wunder ist es zu verdanken, dass die stille Annegret die Schrecknisse des Zweiten Weltkriegs überlebt hat. Sie führt ein unscheinbares Leben als brave Hausfrau, abgesehen von der einen Nacht, die sie nach einem Besuch im Ballett mit dem Russen Nikolaj verbringt. Die Tochter Elisabeth, die aus diesem Seitensprung hervorgeht, wird Tänzerin und bekommt ein Engagement in New York.
Auf der Suche nach dem Glück begegnen sich Maxwell und Elisabeth und beginnen in Myrthel Spring, einem kleinen Ort in der texanischen Wüste, ein gemeinsames neues Leben.
Jede Figur dieses Romans trägt die Geschichte der Vorfahren in sich und setzt diese im eigenen Lebenslauf fort. Glück und Unglück, Scheitern und Neubeginn liegen dicht beieinander, und das Leben scheint sich immerzu im Kreis zu drehen.
Eine leise Traurigkeit durchzieht diesen Roman. Die Autorin erzählt von vielen verlorenen Menschen, deren Sehnsucht sich nie erfüllt, in deren Leben jedoch dann und wann der Lichtstrahl eines Wunders fällt.
Das Buch liest sich flüssig, es berührt durch seine schlichte Sprache und die Glaubwürdigkeit der Lebensgeschichten.
Astrid Rosenfeld: Kinder des Zufalls
Erschienen im Kampa Verlag. Bilder: Kampa.