Vertraute Elemente verändern sich, ein neuer Musikstil wird eingeführt, Altbewährtes verschwindet. Langjährige Mitglieder bekommen plötzlich das Gefühl: “Das ist nicht mehr meine Gemeinde. Ich habe meine geistliche Heimat verloren.”
Eine solche Situation ist der Ausgangspunkt für Gordon MacDonalds Buch. Anhand einer fiktiven Gemeinde, die sich im Aufbruch befindet, erzählt er von typischen Schwierigkeiten und Reaktionen, die dabei auftreten. Dazu nimmt er uns in eine Gruppe von Menschen hinein, die einmal wöchentlich zusammenkommt, um über die aktuelle Gemeindesituation zu sprechen.
Je offener sich die Mitglieder dieser “Entdeckergruppe” austauschen, desto stärker kommt es zu echter Begegnung und Verständigung. Es findet eine Entwicklung statt, die positiv in die Gemeinde hinein wirkt. Am Ende ist niemand mehr dort, wo er vorher war, und für die Gemeinde gibt es eine neue Perspektive.
Sehr geschickt nutzt der Autor eine glaubhafte Handlung als Transportmittel für viele Sachinformationen und theologische Überlegungen. Das macht den Ratgeber zu einer gehaltvollen und gleichzeitig unterhaltsamen Lektüre.
Die Teilnehmer der „Entdeckergruppe“ werden so lebensnah porträtiert, dass man sich selbst oder allerlei Bekannte in ihnen wiederzufinden meint. Der Grundton des Autors ist humorvoll, aber einige Kapitel haben mich auch zu Tränen gerührt.
Ich möchte dieses Buch jedem ans Herz legen, dem die Gemeinde etwas bedeutet. Die Frage, wie eine über viele Jahre gewachsene Gemeinschaft zukunftsfähig gemacht werden kann, betrifft uns alle. Dieses Buch kann viel zur Verständigung zwischen den Generationen beitragen und neue Sichtweisen dafür eröffnen, was Gottes Auftrag für die Gemeinde ist.
Gordon MacDonald: Ich will meine Gemeinde zurück. Wenn mein geistliches Zuhause mir fremd wird
Erschienen bei SCM R. Brockhaus. Bildrechte dort.