Als Wally sie eines Tages küsst, hofft sie, dass dies der Beginn einer neuen Beziehung ist. Doch dann nimmt Wally sich das Leben. Therese bleibt mit ihrem Schmerz, ihren Fragen und ihrer Wut allein zurück. Erst als ihre Clique zu zerbrechen droht, beginnt sie, sich ihrer Trauer zu stellen und neue Schritte ins Leben zu wagen.
Eine bewegende Geschichte, die ich fast in einem Zug durchgelesen habe! Beiden, Therese und Wally, fehlt ein wichtiger Mensch in ihrem Leben, und sie empfinden große Unsicherheit über die eigene Identität. Während Wally sich selbst aufgibt, gelingt es Therese, die Menschen und Dinge wahrzunehmen, die ihr Stabilität und Wert geben. So hat die Geschichte trotz aller Traurigkeit einen hoffnungsvollen, tröstlichen Ausblick.
Mit ihren Schwächen und Stärken wirken die sympathischen Charaktere bis hin zu den Nebenfiguren lebendig und vielschichtig. Therese als Erzählerin ist nachdenklich, klug und glaubhaft. Die kleinen Texte, die Wally an seinen verstorbenen Vater und Therese an ihre abwesende Mutter schreibt, sind herzzerreißend. Es gibt jedoch auch witzige Momente und pfiffige Dialoge.
Alles in allem ein wundervolles, sehr berührendes Buch über Verluste und die Sehnsucht, geliebt und angenommen zu sein.
Kate Gordon: Girl running, Boy falling
Erschienen am 2.7.2020 bei Carlsen. Bildrechte: Carlsen.