Dieser Roman ist etwas Besonderes. Er ist warmherzig, ironisch, intelligent, die Handlungsbögen werden perfekt zusammengefügt und die Personen, allen voran Elizabeth und Madeline, sind großartig. Man wünscht sich, Elizabeth mit ihrer Geradlinigkeit, Leidenschaft und Beharrlichkeit hätte es wirklich gegeben.
Die sicher realistisch dargestellte Unterdrückung und Ausbeutung von Wissenschaftlerinnen durch männliche Kollegen ist skandalös, ebenso bestürzend sind die durch kirchliche Einrichtungen zu verantwortenden Vergehen an Schutzbefohlenen. Das Buch stellt dem Unrecht eine Frau entgegen, die nicht bereit ist, sich an gesellschaftliche Erwartungen anzupassen. Und am Ende kann die Vergangenheit zwar nicht ungeschehen gemacht werden, aber manches wird ein wenig zurechtgerückt.
Ich habe das Buch mit sehr großem Vergnügen gelesen. Für mich ein Highlight!
Bonnie Garmus: Eine Frage der Chemie
Erschienen am 31.03.2022 bei Piper. Bildrechte: Piper.