Da ist die Geschichte um die Mutter des Erzählers, Carlo Weiss, die aus dem Seniorenheim verschwunden ist und die der Landschaftsgärtner in einem ehemals luxuriösen Grandhotel wiederfindet. Überraschend erfährt er einige bisher unbekannte Details aus ihren jungen Jahren.
Da ist der kosovarische Hilfsgärtner Agon, der Bücher liebt, Haschischkonfekt produziert und in seinem Garten brutal angegriffen wird, ohne dass sich jemals klärt, von wem und warum.
Und da ist Ana, die geschiedene Frau von Carlo, die ihm schmerzhaft vertraut ist. Es gibt Momente der Intimität, doch er kann sie nicht wirklich zurückgewinnen.
Hinzu gesellen sich einige liebevoll gezeichnete Nebenfiguren – Madame Jaquet, die sich mit Carlos Mutter das Zimmer teilte, der freundliche Hoteldirektor Scheidegger, der Madame Weiss bei sich aufnimmt, der ehemalige Lehrer Paul Favre, der sich rührend um sie kümmert, Carlos fremd gewordene Tochter Mina, die bizarre Kunstwerke entwirft.
Wundervolle sprachliche Bilder, schräge Dialoge, skurriler Witz und lebhafte Beschreibungen sorgen für eine vergnügliche Lektüre trotz melancholischer Untertöne. Lesenswert!
Roland Buti: Das Leben ist ein wilder Garten
Erschienen bei Zsolnay. Bildrechte: Zsolnay.