Als Lady Sarnai den Kaiser nicht heiraten will, fällt ihr Vater, der Shansen, mit seinen Truppen in A’landi ein. Maia muss auf ihre eigenen magischen Fähigkeiten zugreifen, um ihr Heimatland zu retten, und damit beschleunigt sich ihre Umgestaltung. Immer stärker wird der Ruf der Geister an Maia, zu ihnen zu kommen. Wider besseres Wissen hofft Maia, sich von den dämonischen Kräften befreien zu können. Und dabei kann ihr nur einer helfen: Edan, den sie so lange über ihren Zustand belogen hat.
Die Fortsetzung von „Ein Kleid aus Seide und Sternen“ ist hochdramatisch, kriegerisch, blutig und atemberaubend. Ich habe das Buch in zwei Tagen gelesen, weil mich die Geschichte so mitgerissen und gefesselt hat.
Mit großer sprachlicher Ausdruckskraft beschwört die Autorin eine fernöstliche Welt herauf, in der die Herrscher ihre Machtstreitigkeiten auf dem Rücken der einfachen Menschen austragen, in der aber trotzdem Freundschaft, Ehre, Liebe und Zusammenhalt zu finden sind. Während im ersten Buch die Beziehung zwischen Edan und Maia größeren Raum einnahm, dreht sich dieser zweite Teil fast vollständig um Maias äußere und innere Kämpfe. Zum einen will sie um jeden Preis die Vernichtung von A’landi und seinen Bewohnern verhindern, zum anderen ringt sie mit den dämonischen Stimmen, die ihr ihre Menschlichkeit nehmen wollen. Maia zeigt sich erneut als starker, fest entschlossener Charakter, der im entscheidenden Moment über sich hinauswächst.
Neben Anfang und Schluss des Romans haben mir die ruhigeren Szenen besonders gefallen, da konnte ich selbst ein bisschen aufatmen, nachdem der größte Teil des Buches extrem spannend ist.
Aus meiner Sicht eine gelungene Fortsetzung des ersten Teils, sehr lesenswert.
Elizabeth Lim: Bestickt mit den Tränen des Mondes
Erschienen am 29.7.2021 bei Carlsen. Bildrechte: Carlsen.