Während Luther versucht, sich in einer Welt zurechtzufinden, in der sich alles von allein bewegt und die Weiber in abgeschnittenen Hosen herumlaufen, werden sein selbstverständlicher Glaube und seine deutlichen Worte zu einer Herausforderung für etliche Menschen des 21. Jahrhunderts. Doch auch Luther stellt fest, dass er manche seiner Überzeugungen revidieren muss.
Eingebettet in die Komik, die sich durch die Konfrontation eines Menschen aus dem 16. Jahrhundert mit der modernen Welt ergibt, beschäftigt sich der Roman mit interessanten theologischen Themen und der Frage nach dem persönlichen Gottesbild.
Die Geschichte ist witzig, originell und sprachlich gut gelungen. Vor allem am Schluss, als Sondergast des Pfarrkonvents in Wittenberg, läuft Luther zur Hochform auf und verkündet in aller Deutlichkeit das Evangelium für unsere Zeit.
Lesenswert!
Albrecht Gralle: Als Luther vom Kirschbaum fiel und in der Gegenwart landete
Erschienen am 23.9.2015 bei Brendow. Bildrechte: Brendow.