Die Eltern werden zunehmend alt und brauchen Hilfe und Sanne überredet sie, in eine seniorengerechte Wohnung zu ziehen. Mit viel Engagement kümmert sich Sanne um den Umzug und wird doch nicht glücklich, als er geschafft ist. Ihr scheinbar perfektes Leben scheint zu zerfallen, während ihre Schwester Petra mit ganz eigenen Herausforderungen zu kämpfen hat.
Die Autorin ist eine gute Beobachterin. Schnörkellos und einfühlsam erzählt sie von komplizierten Familienbeziehungen, widersprüchlichen Gefühlen, Kindheitserinnerungen und dem Abschiednehmen. Vor allem die Beschreibung der Eltern mit ihren typischen Verhaltensweisen und Einstellungen ist sehr gut gelungen. Die Sprachlosigkeit der beiden älteren Schwestern, die einander doch brauchen, fand ich bedrückend. Über dem ganzen Roman liegt ein trauriger, nachdenklicher Ton und der Schluss enthält nur den Ansatz von Trost und Neuanfang, mehr nicht.
Ute Mank: Elternhaus
Erschienen am 13.7.2023 bei dtv. Bildrechte: dtv.