Als die Journalistin Constance FitzAllen mit romantisch verklärten Vorstellungen über das bäuerliche Leben ins ländliche Suffolk kommt, freundet sich Edie mit der unkonventionellen Frau an. Constances Bestrebungen, die Landbevölkerung für eine konservative, antisemitische Bewegung zu gewinnen, haben jedoch tragische Folgen für Edie und ihre Familie.
Einfühlsam schildert der Roman, wie Edie einerseits auf dem Hof fest eingebunden ist, andererseits völlig alleingelassen wird mit ihren inneren Fragen und Ängsten. Sie tastet sich mühsam vor ins Erwachsenenleben, ist aber dem Druck, der durch die Eltern unterschwellig an sie weitergegeben wird, nicht gewachsen.
Mit seinen wunderbaren Naturbeschreibungen liest sich das Buch sehr atmosphärisch und dicht. Die Lektüre ist einerseits voller Schönheit und Glanz, andererseits aufwühlend und traurig. Der Schluss hat mich unvorbereitet getroffen.
Unbedingt lesenswert!
Melissa Harrison: Vom Ende eines Sommers
Erschienen am 18.6.2021 bei Dumont. Bildrechte: Dumont.