Der autistische Hyeronimos Galavakis ist ein sehr eigenwilliger, skurriler Charakter, der nicht nur einen alten Mord aufklären, sondern auch die Ursache für seine unkontrollierbaren Panikattacken herausfinden muss. Sowohl privat als auch beruflich stellt Penelope eine unverzichtbare Unterstützung für ihn dar und dank ihrer Instagram-Verbindungen erweist sich die selbstbewusste Eleni ebenfalls als wertvoll.
Verschiedene Perspektiven und Zeitebenen geben Einblick in den Hintergrund und das Innenleben der Hauptcharaktere. So lassen sich schon recht bald die größeren Zusammenhänge erahnen. Trotzdem bleibt der Fall spannend und entwickelt sich zum Ende hin dramatisch.
Man spürt, dass die Autorin mit der Lebensweise der Kreter und mit Landschaft und Geschichte der Insel sehr vertraut ist. Das ist ein Plus des Krimis, der leider einige stilistische Schwächen aufweist. Für meinen Geschmack wird auch zu viel erklärt, anstatt es durch Handlung zu zeigen.
Alles in allem ein verheißungsvoller Auftakt zu einer neuen Krimireihe, leicht und interessant zu lesen.
Nikola Vertidi: Unerbittliches Kreta
Erschienen am 1.7.2021 bei Piper. Bildrechte: Piper.