Eine Reihe von Menschen versucht, einen Weg in den Palast zu finden, um die Kaiserkrone zu erlangen und damit die Herrschaft des Tyrannen Tiban zu beenden. Unter ihnen sind Anthia, die ihren Bruder rächen will, und Ukalion, der Bastard des Königs. Als sich die Anzeichen mehren, dass die Hecke bezwingbar wird, erscheint auch Prinz Aurel, Tibans Sohn, um Anspruch auf den Palast zu erheben.
Ein düsterer, atmosphärischer Fantasyroman mit einer Vielzahl von Personen, die mehr oder weniger das eine Ziel eint, einen Machtwechsel herbeizuführen. Ein Großteil der Handlung ist rund um Ycena angesiedelt, man erfährt jedoch auch von den Vorgängen in der Königsstadt, wo der Narr Arlac seine eigenen Ränke spinnt. Die Geschichte ist detailreich und langsam erzählt, trotzdem sehr spannend und manchmal überraschend.
Das Buch versteht sich als dunkle Neuinterpretation von Dornröschen, enthält aber auch andere Märchenmotive. Da ich „Dornenthron“ nicht kenne, hat mir ein Teil der Vorgeschichte gefehlt, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, der Handlung gut folgen zu können. Sprachlich hat mir der Roman sehr gut gefallen, inhaltlich fand ich ihn zum Schluss hin nicht ganz rund. Insgesamt hat mich die fesselnde Geschichte mit ihrem Mittelalter-Feeling und einigen bizarren Szenen gut unterhalten.
Boris Koch: Narrenkrone
Erschienen am 3.5.2021 bei Knaur. Bildrechte: Knaur.