Die große alte Villa ihrer Großeltern, in der sich Ruth einst so zu Hause gefühlt hat, wird ihr erneut zum Zufluchtsort, an dem sie ihr Leben neu sortieren kann. Nach und nach erkennt sie, wie perfide ihr Mann sie vom ersten Tag ihrer Ehe manipuliert hat. Die Versöhnung mit ihrer Schwester gibt Ruth schließlich die Kraft, sich von Karls Einfluss zu lösen.
Neben Ruth und ihrer Schwester sind in diesem Roman eine ganze Reihe von Personen versammelt, die alle irgendwie miteinander in Verbindung stehen. Das Buch ist eine Mischung aus ernsten Themen, wie emotionaler Missbrauch, Gewalt, Panikattacken, Selbsttötung, und komischen Elementen. Sehr gefallen haben mir die Illustrationen von Peter Pichler und die wechselnden Erzählperspektiven. Einzelne Szenen, die ich interessant gefunden hätte, werden nicht erzählt, und der Schluss erschien mir etwas plötzlich. Auf der anderen Seite haben mir manche Nebenthemen zu viel Raum eingenommen, während ich wissen wollte, wie die Geschichte weitergeht.
Alles in allem ist das Buch leicht und unterhaltsam zu lesen, aber frühere Romane der Autorin haben mir besser gefallen.
Ildikó von Kürthy: Morgen kann kommen
Erschienen am 12.4.2022 bei Wunderlich. Bildrechte: Wunderlich.