Überstürzt flüchtet Isla sich nach Bailevar, die winzige schottische Insel, auf der sie aufgewachsen ist und wo ihr Vater und ihre Brüder noch immer leben. Jahrelang hat Isla keinen Kontakt mehr zu ihnen gehabt und wird wenig herzlich empfangen. Nur ihre mütterliche Freundin Shona gibt Isla das Gefühl, willkommen zu sein.
Obwohl Isla fest entschlossen ist, die Insel baldmöglichst zu verlassen, verzögert sich ihre Abreise von Tag zu Tag. Neben Shona ist dafür ein rätselhafter Tourist und nicht zuletzt Islas Jugendliebe Finn verantwortlich. Bevor Isla jedoch herausfinden kann, was sie wirklich will, muss sie sich mit einigen schmerzhaften Punkten ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.
Der Roman ist einerseits humorvoll, andererseits thematisiert er, wie sehr das Leben eines Menschen von tiefen Verletzungen überschattet werden kann. In dieser aus zwei Perspektiven erzählten Liebes- und Selbstfindungsgeschichte gibt es menschliche, also unvollkommene Charaktere, ein paar lose Enden, Spannung und ein kleines, sehr passendes Wunder am Schluss.
Für mich war die Geschichte nicht hundertprozentig überzeugend, aber gut und unterhaltsam zu lesen.
Anne Sanders: Mein Herz ist eine Insel
Erschienen bei Blanvalet am 27.3.2017. Bildrechte: Blanvalet.