Dort begegnet sie ihrer Jugendliebe Florian, der gerade um seine Ehe kämpft. Liv will so bald wie möglich weiterziehen, doch je länger sie in Berlin festsitzt, desto mehr begreift sie, welchen unschätzbaren Wert die Dinge haben, von denen man sich nicht trennt.
Anfangs wirkt die Ich-Erzählerin ein wenig überheblich und selbstgefällig mit ihren 137 Besitztümern und der Überzeugung, genau zu wissen, worum es im Leben geht. Doch als sie sich zwangsläufig mit einigen Beziehungen und dem Schmerz über den frühen Tod der Mutter auseinandersetzen muss, gelangt sie zu wichtigen Einsichten und wagt es, Gefühle zuzulassen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie liest sich flüssig, angenehm und stimmig, es gibt berührende und witzige Momente, die Charaktere sind authentisch, der Schluss bleibt lange unvorhersehbar. Für Freundinnen gelungener leichter Unterhaltung unbedingt zu empfehlen!
Das Einzige, was ich bemängeln möchte, sind Titel und Titelbild, die eine gefühlvolle Liebesgeschichte suggerieren und damit dem Roman nicht wirklich gerecht werden. Aus meiner Sicht steht nicht die Liebesgeschichte im Vordergrund, sondern die Frage, was man im Leben braucht, um glücklich zu sein.
Judith Wilms: Liebe braucht nur zwei Herzen
Erschienen am 12.7.2021 bei Penguin. Bildrechte: Penguin.