Brian strengt sich an, lässig aufzutreten und durch Witz und Charme zu punkten, doch haftet seinem Bemühen immer etwas Peinliches an. Ob Liebesleben, Quizvorbereitung, Beziehungen oder Studium – letzten Endes wird beinahe alles, was er anpackt, zum Fiasko, weil er sich nicht traut, einfach er selbst zu sein.
Brian verkörpert die Orientierungslosigkeit eines jungen Menschen auf dem Weg ins Erwachsenendasein. Er sucht das richtige Rezept, sich beliebt zu machen, ohne zu begreifen, dass es kein Rezept gibt.
Seine grandiosen Fehleinschätzungen werden unterhaltsam und witzig dargestellt, aber eigentlich ist es oft ein trauriger Humor. Bis zum Ende bleibt Brian ein Loser, der streckenweise nicht einmal sympathisch ist. Es tut schon beinahe weh, wie konsequent er sich an die falsche Frau hängt und den großen Auftritt seines Quiz-Teams vermasselt.
Der Neuanfang im Epilog wirkt halbherzig und es ist die Frage, ob Brian tatsächlich reifer geworden ist oder sich das nur einbildet.
Der Roman ist leicht und oft auch lustig zu lesen, hat aber leider nicht die Klasse von „Sweet Sorrow“.
David Nicholls: Keine weiteren Fragen
Erschienen am 1.3.2021 bei Ullstein. Bildrechte: Ullstein.