Die Geschichte wird in der Ich-Form abwechselnd von Charly und Sebastian erzählt, so erhält man zwei ganz unterschiedliche Perspektiven auf Charly. Während sie sich selbst für langweilig hält, scheint sie eine hübsche, patente und fähige Frau zu sein. Als Leserin hat es mich fast ein bisschen ungeduldig gemacht, dass sie so lange braucht, um ihren eigenen Wert zu erkennen. Außerdem fand ich den Schluss des Romans ein wenig abrupt. Während ausführlich geschildert wird, was Charly in den zwei Wochen als „Mia“ erlebt und fühlt und womit sie hadert, gibt es für die Auflösung und den Schluss nur zwei Kapitel und einen Epilog. Gerade am Ende war es mir auch ein bisschen zu viel Reflexion und zu wenig Handlung.
Auf der anderen Seite schätze ich an der Autorin, dass sie ein wenig vom üblichen Muster für Liebesromane abweicht und den Fokus auf Charlys Versöhnung mit sich selbst legt.
Sehr gut gefallen haben mir die spritzigen Dialoge, Charlys Klappentexte, ihre Notizbuch-Einträge, die Nebenpersonen Geli, Jenna und Katja, die Interaktionen von Charly und Sebastian und die überaus lustigen Überlegungen zur Synchronisation von nicht jugendfreien Filmen.
Genau das richtige Buch für alle, die gute Unterhaltung mit Wortwitz und etwas Tiefgang mögen. Ich persönlich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin.
Kristina Moninger: Herz sucht Zuhause
Erschienen am 16.8.2022 bei Rowohlt. Bildrechte: Rowohlt.