Seine jüngere Tochter Sonia und ihre Kinder hat er zu einem Sonntagsessen eingeladen, das er aufwendig selbst gekocht hat, doch im letzten Moment muss Sonia den Besuch absagen.
Als der alte Mann daraufhin ziellos durch die Stadt wandert, kommt er mit einer jungen Frau ins Gespräch. Spontan bietet er ihr und ihrem Sohn an, bei ihm zu essen, und verbringt einen angeregten Nachmittag mit ihnen. Durch diese zufällige Begegnung wird beim Gastgeber, aber auch bei der Besucherin, Elena, eine Lebensveränderung angestoßen.
Jahre später erzählt Giulia, die ältere Tochter, die Geschichte dieser Begegnung, aber damit verwoben die Geschichte ihrer ganzen Familie. Sie gibt Einblicke in die nur oberflächlich glückliche Ehe der Eltern und in die Beziehungen untereinander, sie erzählt von der Sehnsucht nach der Anerkennung des Vaters und von einer zarten Annäherung nach einer Zeit des Schweigens.
Ohne chronologische Ordnung stehen einzelne Episoden und Reflektionen nebeneinander und werfen kleine Lichtpunkte auf eine familiäre Zusammengehörigkeit, die auch in der Entfremdung nicht vergeht.
Ein warmherziger, kluger Roman mit Tiefgang und feinem Humor, leise und feinfühlig erzählt.
Fabio Geda: Ein Sonntag mit Elena
Erschienen bei Hanser. Bildrechte: Hanser.