Voller Fragen, Erwartungen und Neugierde, manchmal auch erschöpft, trotzig oder wütend steigt Fabienne immer wieder die steile Treppe nach oben zum Thronsaal, der sich stets in anderer Form zeigt. Sie wird herausgefordert, geprüft, ermutigt, getröstet und gestärkt. Durch ihre Gespräche und Erlebnisse mit Gott erfährt sie nicht nur viel über sein Wesen, sondern auch über sich selbst. Sie lernt, Gott immer tiefer zu vertrauen, seine Hilfe anzunehmen und alle ihre Wünsche und Sehnsüchte ihn seine Hand zu geben.
Fabiennes Begleiter auf dem Weg zum Thronsaal ist der Mann in Weiß. Er ist immer zur Stelle, wenn es schwierig wird, und er kennt Fabiennes unausgesprochene Fragen. Mit großer Herzlichkeit und Güte steht er ihr zur Seite. Schon bald wird er ihr zum unverzichtbaren Freund, mit dessen Unterstützung sie sogar den Sprung ins Unbekannte wagt.
In vielfältigen Bildern greift das kunstvoll gestaltete Buch allseits bekannte Stolpersteine und Denkfallen in der menschlichen Beziehung zu Gott auf. Gleichnishaft werden durch die Erfahrungen der Erzählerin wertvolle geistliche Wahrheiten vermittelt. Besonders ansprechend ist die Darstellung von Gott und Jesus. Man spürt der Autorin in den Beschreibungen zugleich Liebe und Ehrfurcht ab.
Der Mann mit den silbernen Haaren und der Mann in Weiß erscheinen sympathisch - nahbar und liebevoll -, ohne auf eine menschliche Stufe herabgezogen zu werden. So wird ein positives, einladendes Bild von Gott gezeichnet, das Lust macht, die Treppe zum Thronsaal zu erklimmen und ihm selbst zu begegnen.
Fabienne Sita: Die Treppe. Eine ungewöhnliche Begegnung mit Gott
Erschienen bei SCM R. Brockhaus. Bildrechte: SCM R. Brockhaus