Während sie sich mit ihren Patienten herumärgert, führt sie in Gedanken intensive Gespräche mit dem lebensgroßen Skelett Tore. Sie rekapituliert, wie sie durch Gedankenlosigkeit und mangelnde Entschlossenheit in die Affäre geschlittert ist. Auch wenn sie nicht weiß, wie sie aus dem Schlamassel wieder herauskommen soll, hält sie doch an der Überzeugung fest, dass alles gut wird.
Mit einem scharfen Blick für Selbstbetrug und eingefahrene Verhaltens- und Denkmuster entlarvt die Erzählerin die Schwachstellen menschlicher Interaktion. Ihre bissigen, oft auch witzigen Beobachtungen treffen ins Schwarze, man nickt und fühlt sich gleichzeitig ertappt, so wie auch Elin zwar ihre eigenen Fehler erfasst, ihnen jedoch nicht entkommen kann.
Ein anregender, kluger Roman mit einer scharfzüngigen Protagonistin. Lesenswert!
Nina Lykke: Alles wird gut
Erschienen bei btb am 16.8.2021. Bildrechte: btb.