Was kann ich geben?

Gebt so viel, wie ihr entbehren könnt. Wenn ihr wirklich dazu bereit seid, kommt es nicht darauf an, wie viel ihr erübrigen könnt. Gott möchte, dass ihr gebt, was ihr habt, und nicht, was ihr nicht habt. 2. Korinther 8,11-12

Gott fordert von mir nicht mehr als das, was ich besitze. Er über-fordert mich nicht.

Paulus spricht hier von der Geldsammlung der Korinther für die bedürftigen Christen in Jerusalem.


Als Christen werden wir bei vielen Gelegenheiten zum Spenden aufgefordert und wissen, dass wir unseren materiellen Besitz mit denen teilen sollen, die es nötig haben. Mir geht es normalerweise so, dass ich solche Bibelstellen, in denen es um das Geben geht, nicht mehr besonders wahrnehme. Das weiß ich alles schon und tue mein Bestes. Ich brauche keine Kollektenpredigt.


Vor kurzem bin ich aber regelrecht über diese Stelle gestolpert und das gar nicht im Zusammenhang mit Geld. Die Beauftragte des Frauenwerks, die für unseren Bezirk zuständig war, hat ihr Amt niedergelegt. Bis jetzt gibt es keine Nachfolgerin und ich stehe vor der Frage, ob ich diese Aufgabe übernehmen möchte. Ein Teil von mir sagt ja, ein anderer Teil sagt: "Ich weiß nicht, ob ich das kann." - "Ich weiß nicht, ob ich genug Zeit dafür habe." -

"Was wäre, wenn ich eine Gruppe besuchen müsste, wo ich doch so ungern Auto fahre?" Und so weiter.


Mit diesem Vers sagt Gott mir in dieser Situation ganz persönlich: "Wenn du wirklich dazu bereit bist, kommt es nicht darauf an, wie viel Mut, Zeit und Können du hast. Ich möchte, dass du das gibst, was du hast, und nicht das, was du nicht hast."


Für mich ist das ungeheuer beruhigend. Gott fordert von mir nicht mehr als das, was ich besitze. Er über-fordert mich nicht.


Ich hab den Eindruck, wir gehen manchmal von der negativen Seite an Dinge heran und sammeln erst mal das, was dagegen spricht, was wir nicht können, was uns Probleme macht. Wir wollen ja - aber ...

Und Gott sagt: "Wenn du bereit bist, wenn du ja dazu sagst, dann genügt mir das, was du einbringen kannst. Den Rest gebe ich dazu."

Ich will damit nicht sagen, dass man spontan eine Aufgabe übernehmen soll, die die eigenen Kräfte übersteigt. Was ich sagen will, ist, dass wir nicht unsere eigenen Begrenzungen zum Maßstab machen sollen für das, was wir tun. Sondern wir sollen uns mit dem, was wir haben, Gott zur Verfügung stellen wie ein Werkzeug, mit dem er dann arbeiten kann.


Ich stelle mir vor, ich bin eine kleine Schaufel und ich kann zu Gott sagen: "Nein, ich bin so klein, ich hab Angst, ich könnte eine Delle bekommen oder schmutzig werden." Oder ich kann zu Gott sagen: "Ja, gebrauche mich." Und dann kann er mich nehmen und mit mir graben, wie er möchte. Das liegt dann an ihm, was er mit mir macht. Aber ich kann mich zur Verfügung stellen oder mich verweigern. Diese Wahl habe ich.

Einige Verse weiter unten im selben Brief beschreibt Paulus, was geschieht, wenn wir uns mit dem einbringen, was wir haben, und das ist eine große Ermutigung:


Jeder von euch muss selbst entscheiden, wie viel er geben möchte. Gebt jedoch nicht widerwillig oder unter Zwang, denn Gott liebt den Menschen, der gerne gibt. Er wird euch großzügig mit allem versorgen, was ihr braucht. Ihr werdet haben, was ihr braucht, und ihr werdet sogar noch etwas übrig behalten, das ihr mit anderen teilen könnt.

2. Korinther 9,7-8

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